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ÜBER UNS

Begonnen hat alles damit, dass ich von rassistischen Bemerkungen und Ignoranz von Menschen genervt war. Aufgrund meiner beruflichen Wege hatte sich mein Umfeld vor einiger Zeit geändert, wodurch ich besagtem Rassismus und vor Allem der Ignoranz deutlich stärker ausgesetzt war, als zuvor. Nach fast drei einhalb Jahren in diesem Klima, startete die Hilfsorganisation Misereor ihre neue Kampagne, bei der sie durch Plakate zur Spende von 2EUR  für afrikanische Kinder aufrief. Diese Werbeplakate waren absolut unangemessen, weil sie das im Westen bestehende (schlechte) Bild von Afrika und Afrikaner*innen stärkten und somit Rassismus förderten. Die Kampagne brachte mein Fass sozusagen zum überlaufen und wie aus dem Nichts kam ich auf die Idee Sticker mit der Aufschrift "Diese Werbung fördert Rassismus" zu produzieren und das Ergebnis in meiner privaten Instagram-Story zu teilen. Das Gleiche tat ich mit dem ersten Shirt von isiuwaberlin "Warum hast du keine Schwarzen Freunde?" welches ich ursprünglich designed habe, um die Menschen in meinem damaligen beruflichen Umkreis zu provozieren und aufmerksam zu machen, denn kaum jemand von ihnen hatte/hat Schwarze Freund*innen, oder Freund*innen of Color.

Aufkleber und Shirt kamen gut an, woraufhin ich beschloss beides für jede/n Interessierte/n verfügbar zu machen. Also gründete ich kurzer Hand eine Seite auf Instagram, über die mich Interessierte anschreiben und bestellen konnten. 

Doch es blieb nicht lange bei Aufkleber und Shirt denn die meisten Nachrichten, die ich über die Seite bekam, waren Fragen zu der Bedeutung und dem Sinn der beiden Sprüche. Jede dieser Fragen beantwortete ich brav ausführlich, doch irgendwann wurde es mir ganz einfach zu anstrengend und so schrieb ich einmalig eine Erklärung, die ich dann abfotografierte und hochlud. 

Seit dem hatte ich viele weitere Ideen für Sprüche gegen Rassismus, aber auch gegen Sexismus und zu jedem schrieb ich eine Erklärung und lud diese hoch.

Die ganze Sache wurde unerwartet immer größer, bevor ich mich entschließen konnte, wo ich mit diesem Projekt überhaupt hin wollte. Viele Menschen bestellten die Shirts, viele Menschen wollten für isiuwaberlin modeln und viel mehr Menschen, als ich jemals erwartet hätte, schrieben mir wie dankbar sie mir wären, für das was ich tue. Dass ich versuche zu bilden, aufzuklären, mich gegen Rassismus und Sexismus ausspreche. Ich glaube das ist, was mich am meisten motiviert. Dass ich tatsächlich in der Lage bin zu helfen. Anfangs waren die Sprüche eher Trotzreaktionen auf Ignoranz und die Erklärungen postete ich nur, weil ich zu faul war jedem alles einzeln zu erläutern. Doch mittlerweile habe ich die Menschen für die ich das mache im Blick.

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Rassismus ist in Deutschland ein großes Problem. Viele leugnen dies, oder erkennen es erst gar nicht. Manche wissen es womöglich. Doch was dem Großteil der Deutschen gemein ist, ist dass "Rassismus" für ihn ein Tabu-Thema ist, eines was ganz weit weg ist, am Rand der Gesellschaft, nicht im eigenen Bekannt*innenkreis, Freund*innenkreis, in der eigenen Familie. Und man selbst? Ist schon gar nicht rassistisch.

Ich finde es verständlich, dass niemand ein "Rassist" sein will. Das ist ein No-Go und das ist eigentlich auch gut so. Die Sache ist, dass vielen Menschen nicht bewusst ist, was es überhaupt heißt rassistisch zu sein. Viele Menschen wissen nicht, dass eine Verallgemeinerung Afrikas durchaus rassistisch ist. Oder darauf zu beharren "N****-Kuss" statt Schaum- oder Schokokuss zu sagen. Oder die M*****-Straße in Berlin nicht umbenennen zu wollen. Viele Menschen denken, solange sie niemanden böswillig rassistisch beleidigen, absichtlich diskriminieren und niemanden zusammenschlagen, sind sie nicht rassistisch. Doch das stimmt nicht. Rassistisch zu sein, in einer rassistischen Gesellschaft, ist vermutlich leichter, als nicht rassistisch zu sein.

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Auch Sexismus wird in Deutschland kleingeschrieben, obwohl auch diese Form der Diskriminierung tief verwurzelt ist in vielen Köpfen, der hier lebenden Menschen. Weil Frauen wählen und Hosen tragen dürfen gilt Sexismus in Deutschland oft als überwunden. Doch leider ist das nicht der Fall. Im Laufe der letzten Jahrzehnte konnten große Fortschritte erzielt werden, auf die feministische Kämpfer*innen stolz sein dürfen und sollten. Fortschritte, die Frauen der Gleichstellung zum Mann immer näher brachten. Doch wir sind noch nicht angekommen. Sexismus existiert noch immer. Der Schlüssel ist Menschen darauf aufmerksam zu machen. Wenn Gedankengut so tief in einer Gesellschaft verwurzelt ist, dass es zur Normalität geworden ist, sodass es niemand mehr wirklich als Sexismus wahrnimmt, dass so viele Frauen vergewaltigt werden. Oder es niemand als Sexismus wahrnimmt wenn Frauen auf der Straße Sprüche zu ihrem Aussehen hinterher gerufen werden. Oder die Gehaltslücke zwischen Männern und Frauen, nicht als Sexismus wahrgenommen wird. Spätestens dann wird es Zeit wieder laut zu werden und zu sprechen. Denn genauso wenig, wie jemand ein "Rassist" sein will, genauso wenig will jemand ein "Sexist" sein.

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Was isiuwaberlin tut, ist Menschen durch das Tragen der Shirts und das Verteilen der Aufkleber die Möglichkeit zu geben laut zu sein. Zu provozieren. Wach zu rütteln. Frech und selbstbewusst aufmerksam zu machen und zum selbstkritischen Denken anzuregen. Wir sagen Nein zu jeglicher Diskriminierung. Durch unsere Seite bieten wir von Sexismus und/oder Rassismus betroffenen Menschen im deutschsprachigen Raum auch eine Plattform. Über das Format ".. spricht" geben wir Menschen die Möglichkeit über eigene Erfahrungen zu sprechen und ihre Gedanken zu äußern.

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Wir sind mittlerweile zu dritt im Team und unsere Arbeit ist freiwillig. Mit dem Verkauf unserer Artikel, machen wir keinen Gewinn. Manchmal sind wir knapp bei Kasse, deshalb sind Spenden an isiuwaberlin wichtig für uns, um weiter Shirts und Aufkleber produzieren zu können und eventuell das ein oder andere kleine Event planen zu können.

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Danke für deine Aufmerksamkeit, 

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Sophia mit Rut-Lina und Menina

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